Die 10 häufigsten Fehler bei Rentenunterlagen – und wie Sie sie vermeiden

Fehler in der Rentenauskunft, im Versicherungsverlauf oder beim Rentenantrag können zu finanziellen Einbußen führen. Hier erfahren Sie, welche Fehler am häufigsten auftreten und wie Sie Ihre Unterlagen richtig prüfen.

Warum Fehler in Rentenunterlagen so kritisch sind

Die Deutsche Rentenversicherung berechnet Ihre spätere Rente auf Basis der gespeicherten Daten in Ihrem Versicherungskonto. Fehlen Zeiten oder sind Angaben falsch, kann das zu einer deutlich niedrigeren Altersrente führen – oft um mehrere hundert Euro pro Monat.

Viele Versicherte bemerken Fehler erst kurz vor dem Ruhestand, wenn eine Korrektur schwierig oder gar nicht mehr möglich ist. Deshalb ist es wichtig, Ihre Rentenauskunft und Ihren Versicherungsverlauf regelmäßig zu prüfen – am besten ab Mitte 40.

Die 10 häufigsten Fehler bei Rentenunterlagen

1. Fehlende Ausbildungszeiten

Problem: Zeiten der Berufsausbildung, des Studiums oder der Schulausbildung ab dem 17. Lebensjahr werden häufig nicht automatisch erfasst.

Lösung: Prüfen Sie Ihren Versicherungsverlauf und reichen Sie fehlende Nachweise (z. B. Ausbildungsverträge, Studienbescheinigungen) nach. Diese Zeiten können Ihre Rente erhöhen.

Tipp: Auch Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Krankheit können rentensteigernd wirken – sofern sie korrekt gemeldet wurden.

2. Kindererziehungszeiten nicht eingetragen

Problem: Kindererziehungszeiten werden nicht automatisch erfasst – Sie müssen aktiv beantragt werden.

Lösung: Für Kinder, die ab 1992 geboren wurden, werden bis zu 3 Jahre angerechnet. Für Kinder vor 1992 sind es 2,5 Jahre. Reichen Sie die Geburtsurkunde ein und beantragen Sie die Anerkennung.

Wichtig: Auch Väter können Kindererziehungszeiten geltend machen, wenn sie die Erziehung überwiegend übernommen haben.

3. Falsche oder unvollständige Arbeitgebermeldungen

Problem: Arbeitgeber melden Beschäftigungszeiten manchmal fehlerhaft oder gar nicht an die Rentenversicherung.

Lösung: Vergleichen Sie Ihren Versicherungsverlauf mit Ihren Arbeitsverträgen und Gehaltsabrechnungen. Fehlen Zeiten, fordern Sie beim Arbeitgeber eine Korrekturmeldung an.

Hinweis: Besonders bei Minijobs oder kurzen Beschäftigungen kommt es häufig zu Lücken.

4. Zeiten im Ausland nicht berücksichtigt

Problem: Beschäftigungszeiten im EU-Ausland oder in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen werden oft nicht automatisch übernommen.

Lösung: Reichen Sie Nachweise über Auslandsbeschäftigungen ein. Die Deutsche Rentenversicherung prüft, ob diese Zeiten angerechnet werden können.

Tipp: Auch Zeiten in der Schweiz, Österreich oder anderen EU-Ländern können Ihre deutsche Rente erhöhen.

5. Selbstständige Tätigkeiten ohne Beiträge

Problem: Selbstständige sind oft nicht pflichtversichert und zahlen keine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Lösung: Prüfen Sie, ob Sie freiwillige Beiträge nachzahlen können, um Ihre Rentenansprüche zu erhöhen. Besonders bei kurzen Phasen der Selbstständigkeit kann sich das lohnen.

Hinweis: Einige Selbstständige (z. B. Handwerker, Lehrer) sind pflichtversichert – prüfen Sie Ihren Status.

6. Fehlende Zeiten bei Krankheit oder Reha

Problem: Zeiten, in denen Sie Krankengeld oder Übergangsgeld bezogen haben, werden manchmal nicht korrekt erfasst.

Lösung: Prüfen Sie, ob diese Zeiten in Ihrem Versicherungsverlauf auftauchen. Reichen Sie ggf. Bescheinigungen der Krankenkasse oder des Reha-Trägers nach.

7. Falsche Rentenversicherungsnummer verwendet

Problem: Manche Versicherte haben mehrere Versicherungsnummern, weil Arbeitgeber falsche Nummern verwendet haben.

Lösung: Lassen Sie Ihre Konten bei der Deutschen Rentenversicherung zusammenführen. So gehen keine Zeiten verloren.

8. Zu späte Kontenklärung

Problem: Viele Versicherte kümmern sich erst kurz vor Rentenbeginn um die Klärung ihres Versicherungskontos – dann ist es oft zu spät, fehlende Nachweise zu beschaffen.

Lösung: Fordern Sie spätestens ab Mitte 40 regelmäßig eine Rentenauskunft an und prüfen Sie Ihren Versicherungsverlauf. So bleibt genug Zeit für Korrekturen.

9. Falsche Angaben beim Rentenantrag

Problem: Beim Rentenantrag werden falsche oder unvollständige Angaben gemacht, was zu Verzögerungen oder Ablehnungen führt.

Lösung: Bereiten Sie den Antrag sorgfältig vor. Nutzen Sie eine aktuelle Rentenauskunft und einen geprüften Versicherungsverlauf als Grundlage.

10. Keine Prüfung der Rentenauskunft

Problem: Viele Versicherte nehmen die Rentenauskunft zur Kenntnis, prüfen sie aber nicht auf Fehler.

Lösung: Vergleichen Sie die Angaben in der Rentenauskunft mit Ihrem Versicherungsverlauf und Ihren eigenen Unterlagen. Melden Sie Unstimmigkeiten sofort der Deutschen Rentenversicherung.

Checkliste: So prüfen Sie Ihre Rentenunterlagen richtig

  • Rentenauskunft anfordern: Spätestens ab Mitte 40 regelmäßig eine Rentenauskunft beantragen
  • Versicherungsverlauf prüfen: Alle Beschäftigungszeiten, Ausbildungszeiten und Lücken kontrollieren
  • Unterlagen sammeln: Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen, Ausbildungsnachweise, Geburtsurkunden der Kinder
  • Fehler melden: Unstimmigkeiten sofort der Deutschen Rentenversicherung melden
  • Kontenklärung durchführen: Spätestens 5 Jahre vor Rentenbeginn alle Zeiten klären lassen

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